
Bleiben oder gehen? Wann sich ein Stellenwechsel in der Pflege wirklich lohnt
Soll ich meine Pflege-Stelle wechseln?
Ein Artikel für reflektierte Pflegefachpersonen in der Schweiz
Du bist engagiert, verlässlich und tief mit deinem Beruf verbunden. Und doch spürst du vielleicht, dass etwas nicht mehr passt. Die Frage „Soll ich meine Stelle wechseln?“ ist kein Zeichen von Schwäche – sie ist ein Zeichen von Reife und Selbstfürsorge.
In diesem Artikel findest du ehrliche Impulse und wissenschaftlich fundierte Fakten, um eine Entscheidung zu treffen, die dir langfristig guttut – beruflich, privat und gesundheitlich.
1. Treue ist gut – aber nicht um jeden Preis
Viele Pflegefachpersonen bleiben aus Loyalität. Gegenüber dem Team, den Pensionärinnen und Pensionären oder der Institution. Diese Verbundenheit ist wertvoll. Doch wenn du über längere Zeit chronisch erschöpft bist, keine Entwicklung siehst oder dein Privatleben leidet, wird Treue zur Belastung.
Nur weil du bleiben kannst, heisst das nicht, dass du bleiben musst.
2. Was sagen aktuelle Studien?
Pflegekräfte in der Schweiz denken häufiger an einen Stellenwechsel, als man denkt. Besonders dann, wenn Arbeitszeiten unregelmässig sind oder die Vereinbarkeit mit dem Privatleben leidet.
62 % der Pflegenden in einer ZHAW-Langzeitstudie nannten besser planbare Arbeitszeiten als häufigsten Wechselgrund.
Quelle: ZHAW, 2021 – Berufskarrieren PflegeLaut Obsan denkt jede fünfte Pflegefachperson regelmässig über einen Wechsel nach – insbesondere bei hoher psychischer Belastung.
Quelle: Obsan Bulletin 05/2021Weitere Studien zeigen: Gute Führung, planbare Einsätze und ein wertschätzendes Team sind entscheidend für langfristige Zufriedenheit.
Quelle: PMCID – Swiss nursing homes study
3. Bleibst du aus Angst – oder aus Überzeugung?
Ein häufiger Grund, nicht zu wechseln, ist Unsicherheit:
„Was, wenn das neue Team nicht passt?“
„Was, wenn ich mich verschlechtere?“
Diese Fragen sind verständlich. Doch wer innerlich längst gekündigt hat, bleibt oft nur noch körperlich anwesend. Die Folgen: Demotivation, Zynismus, emotionale Erschöpfung.
Stell dir selbst diese Fragen:
- Fühlst du dich fachlich und menschlich geschätzt?
- Kannst du dich entwickeln?
- Ist deine Gesundheit langfristig geschützt?
Wenn du hier öfter „Nein“ als „Ja“ denkst, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken.
4. Der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt – aber klare Warnsignale:
- Du bist regelmässig erschöpft, trotz Bemühung
- Du kannst nicht abschalten, auch privat nicht
- Deine Arbeit wirkt sich negativ auf deine Gesundheit aus
- Du hast innerlich bereits gekündigt
5. Und wenn es doch besser gehen könnte?
Ein Stellenwechsel ist kein Verrat am Team. Es ist ein Schritt in Richtung Eigenverantwortung.
Die Schweiz bietet vielfältige Arbeitsplätze mit besseren Bedingungen, familienfreundlicheren Modellen und inspirierenden Teams. Warum solltest du dir diese Chance verwehren?
6. Wie Care Connect Swiss dich begleitet
Bei Care Connect Swiss unterstützen wir Pflegefachpersonen aus Überzeugung. Wir helfen dir, herauszufinden, was du brauchst, begleiten dich diskret durch den Wechselprozess und stellen sicher, dass dein neuer Arbeitsplatz wirklich zu dir passt.
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Quellen
ZHAW (2021): Berufskarrieren Pflege – Langzeitstudie
https://www.zhaw.ch/storage/gesundheit/institute-zentren/iph/projekte/berufkarrieren-pflege/Bericht_Berufskarrieren_Pflege_Langzeitstudie.pdfObsan Bulletin 05/2021: Pflegeheime Schweiz – Berufszufriedenheit und Belastung
https://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/2021-10/Obsan_BULLETIN_2021-05_d.pdfMedinside (2023): 49 % der Pflegekräfte denken an Ausstieg
https://www.medinside.ch/de/post/fast-die-haelfte-der-pflegekraefte-will-gehenPMCID (2020): Factors associated with job satisfaction among care workers
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7316679/
Autorin: Alisa von Care Connect Swiss
Stand: September 2025